Ein super letztes Rennen

Benjamin berichtet: Am vergangenen Wochenende vom 15. - 17.03. waren wir am letzten Swiss Disabled Cup im Sörenberg. Am Freitagnachmittag trafen wir im Sörenberg ein. Wie schon eine Woche zuvor, begrüsst uns der Sörenberg mit Regen. Also stand kein Skifahren mehr auf dem Programm, sondern nur Wohnung einrichten und ein gemütliches Zusammensitzen, reden und erholen. Dann am Samstag, wie ausgewechselt, blauer Himmel und Sonne. Doch noch einmal einen Sonnentag am Sörenberg, juhui. Die Trainingspiste war super und so konnten wir am Morgen einige gute Läufe ins Ziel bringen. Da es so viele Leute am Start des SDC hatte, waren es eher lange Pausen zwischen den Läufen, die wir zum Erholen und zum Summen der Tetris Melodie nutzten, was sehr lustig und amüsant für alle Athleten / Athletinnen war. Wie so genau diese Melodie, wissen Laila und ich auch nicht. Evtl. war es ein Ansporn, alle unsere guten Trainings zusammen zu fügen und unser bestes Ergebnis einzufahren. Am Mittag hatten wir ein interessantes Gespräch mit Thibauld und Mano. Sie sind auch ein Schweizer B1 Team und fahren seit 4 Jahren zusammen. Nach dem Mittag wurde wieder mit aufgetankter Energie Trainiert und auch die nächsten Fahrten gelangen uns sehr gut. Das brachte uns in Hochstimmung und wir waren sehr zuversichtlich für das Rennen morgen. Nach dem Training ein gemütliches Beisammensein mit Kollegen und dann ab ins Bett zum Ausruhen. Der Sonntag startete gemütlich - packen bereit machen und los. Auf dem Weg zur Gondelbahn erzählte mir Laila, dass sie vom Sieg geträumt habe. Meine Antwort kam schnell. Ich sagte ihr, dass Träume immer wahr werden und wir gingen mit einem Grinsen auf die Gondelbahn. Schon beim Besichtigen des Laufes kam uns wieder die Melodie von Tetris in den Sinn. Laila und ich durften mit der Nummer eins an den Start. Der erste Lauf gelang uns wieder sehr gut. Wir waren Glücklich. Auch die Nächsten fünf Läufe waren gut, nahezu perfekt, aber ich glaube perfekt gibt es sowieso nicht. Guter Dinge über die absolvierten Läufe sagte ich Laila schon auf dem Lift, dass es für einen Sieg gereicht haben könnte. Danach ging es an das gemütliche Mittagessen. Gespannt warteten wir auf die Rangverkündigung. Und es war perfekt! Laila und ich konnten unseren ersten Sieg einfahren! Wow! Was für eine Leistung von Laila, genial! Leider das letzte Rennen der Saison, jetzt, wo wir in Fahrt gekommen sind. Nun ist unsere Rennsaison fertig. Was ich in dieser Zeit mit Laila erleben durfte, war so genial, dass es fast nicht zu beschreiben ist. Da ich die zwei Saisons zuvor mit Ju fuhr, die bereits viele Jahre Rennerfahrung hat, war es für mich ganz neu, mit einer blinden Athletin von Null auf das Training zu beginnen. Die Fortschritte, die Laila aber zum teil innert ein paar Tagen oder Wochen gemacht hat, erstaunen mich immer wieder. Sehr eindrücklich waren die letzten drei Wochen, in denen sie zu einer guten Konkurrenz herangewachsen ist und auch Konstanz ins Training reinbringen konnte, sowie das Vertrauen, das sie mir in jeder Fahrt schenkte und so genial aufbauen konnte. Wenn ich an unser erstes Training im Sommer 2018 in Saas Fee zurückdenke, dann erstaunt mich das noch mehr. Die Leistung, die sie in dieser Saison erbrachte, war sehr, sehr stark. Ich bin der Meinung, dies sollte im schweizer Sport viel mehr gewürdigt werden. Denn vollblind, mit einem schwarzen Blatt in der Skibrille mit sehr hoher Geschwindigkeit eine Piste runter zu fahren, überzeugt mich, und dem gebe ich meinen Respekt.

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