Aller guten Dinge sind drei: Laila berichtet

Der Wecker klingelt früh. Zum Glück habe ich gut geschlafen und fühle mich recht ausgeruht. Beim Kaffee ist die Nervosität noch nicht sehr zu spüren. Dann geht es los. Zusammenpacken, ins Auto steigen. In der Nacht hat es wieder etwas geschneit. Der Schnee ist leicht und trocken, richtiger Powder! Ich werde langsam kribblig, als wir an die Talstation der Madrisabahn gelangen. Skis ausladen, Gondel nach oben nehmen, sich für die Piste bereitmachen. Alles eigentlich mittlerweile Routine, doch irgendwie ist es heute anders. Es wird mein erstes Rennen überhaupt sein. Beni und ich nehmen den Sessellift, um an den Besichtigungsstart des Riesenslaloms zu kommen. Der Schnee auf der Piste ist weich, pulvrig, flockig und leicht, eigentlich herrliche Bedingungen für Vergnügen auf der Piste! Doch für Rennen suboptimal, da der Schnee sehr weich ist. Wir erreichen den Start. Es weht kein Wind. Die Besichtigung wird freigegeben. Wir halten alle zwei Tore an, was bei Besichtigungen üblich ist. Einen Rhytmus sich zurecht zu legen ist schwierig. Dazu sammle ich mich, als wir nach der gelungenen Besichtigung wieder oben am Start sind. Die grosse Überraschung bei der Besichtigung war allerdings die Startrampe. Zu allem Neuen noch das! Ich war über die Schnelligkeit, mit der man aus dem Starthäuschen kommt, etwas verblüfft. "Naja", denke ich, wird schon gut gehen. Die erste Fahrerin ist am Start. Ruhig durchatmen, denke ich. Dann bin ich an der Reihe. Sich nochmals sammeln, Luft holen und das Kommando "Drei, zwei, eins, los!". Beni fährt vor mich, ich folge allein über die Startrampe, was besser geht, als ich gedacht habe. Die Fahrt verläuft gut, in gemütlichem Tempo und im Stemmbogen. Wir haben das Ziel, den Lauf ohne grössere Zwischenfälle zu meistern. Dies gelingt, bis ich im Tiefschnee mit einer Kannte anhänge und mich im Pulverschnee wiederfinde. Nicht lange zögern, aufstehen! Die Fahrt geht weiter, Konzentration und Kraft sind gefragt, um Beni in angemessenem Tempo und auf der richtigen Linie zu folgen. Das letzte Tor! Es geht gerade, wir werden langsamer. Der erste Lauf ist geschafft! Ich bring grad kein Wort heraus, nur Erleichterung und Freude über das Gelungene *strahlen*. Der zweite Lauf gelingt noch besser, ohne Zwischenfälle und in regelmässigem Rhytmus. What do you want more! Ich freue mich riesig über unsere Leistung und "strahle übers ganze Gesicht." Ausser Atem und Glücklich. Doch konzentrationsmässig hat die Strecke einiges abverlangt. Ich merke nach einer halben Stunde, wie "ausgepumpt" ich bin. Ich habe wohl die ganze Energie in diese beiden Läufe gesteckt und was ist mit dem Nachmittag? Nach einer eher kurzen Mittagspause gehts zurück an den Start. Ich habe gemischte Gefühle. Müdigkeit und Aufregung tun das Übrige. Der Slalom wird zur Besichtigung freigegeben. Wir fahren wieder im Stemmbogen, doch ich fühle mich irgendwie unsicher und konzentrationsmässig nicht mehr auf dem morgigen Level. Bei der Vertikalen fahre ich in eine Stange, die zum Glück umfällt. Ich finde mich am Boden wieder:-). Aufstehen, weiter versuchen, doch nach einigen Toren, die wir langsam rutschen, halten wir an und die Entscheidung fällt leicht, den Slalom hier und jetzt abzubrechen. Besser so, denn ansonsten hätte ich schlechte Erinnerungen nach Hause genommen und dies wäre hinderlich für weitere Slalomtrainings. Doch es war eine super Sache! Ich hätte mir Anfangs Saison noch nicht ausgemalt, dass wir einen SM-Riesenslalom, der ja nicht gerade der Einfachste war, in einer guten Zeit flüssig zurücklegen könnten. Danke vielmals an dieser Stelle an Ju und Beni!!! Und Energiereserven richtig einteilen, das wird eine weitere Herausforderung sein:-).

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