Wie alles begann

Worum geht es in dieser Geschichte überhaupt? Natürlich, das erwähnte ich noch nicht. In dieser Geschichte geht es um den Winter, um Schnee, um einen gemeinsamen Traum, den "Alpentraum". Wir sind der Sache bereits etwas näher gekommen, richtig. Die Sache spielt im Winter, die Geschichte begann im Winter und, obwohl es nun Sommer ist, wird sie im "sommerlichen" Winter weitergehen. So, genug "um den Brei herumgeredet!". Der Alpentraum ist ein Projekt, ein Ski-Projekt. Gestartet hat das Ganze, ich würde mal sagen, vor 2 Jahren (2016). Ich nehme bereits seit vielen Jahren an den Wintercamps von Blindspot teil, die ich wegen ihrer Ungezwungenheit und ihres Inklusionsgedankens wegen sehr schätze. Zudem lernt man sehr viel Skitechnisches, wie auch Snowboardtechnisches. Doch lassen wir das Snowboard aussenvor. Ich fahre bereits sehr lange Ski und habe in diesen vielen Jahren einiges gelernt. Eines Abends im Blindspotcamp kam ein Guide zu mir und fragte, ob ich denn nicht Lust hätte, dieses Hobby auf etwas professionellerem Wege zu betreiben. Ich tat das mit einiger Scheu und mit der Begründung ab, dass ich erst mein Studium fertigmachen müsse. Doch ich habe meine gute Freundin Ju kennengelernt und wir fuhren zusammen mit unseren Guides als Vierer-Team. Was für eine Freude war das! Ich war zuvor noch nie mit einer anderen blinden Person auf dem selben Niveau gefahren, wobei anzumerken ist, dass Ju noch ein Zacken schneller fährt:-). Der Gedanke vom Hobby zum Einstieg in den Rennsport im alpinen Skifahren kam wieder auf. Sollte ich, sollte ich nicht? Ich überlegte es mir laaange. Irgendwann musste ja eine Entscheidung gefällt werden! Und die fiel am 28.04.2018. Wir trafen uns (Ju und ich) mit ihrem Guide Benjamin. Es sei hier anzumerken, dass Blinde immer im Tandem skifahren, mit einem sehenden Guide, der von hinten Kommandos wie "links", "rechts" oder "halt" ruft. Gekennzeichnet sind wir mit Leuchtwesten, auf denen entweder "Guide" oder "Blind" steht. Ich offe, ich bin korrekt. Im vergangenen Wintercamp musste ich mir nun ernsthaft überlegen, ob ich nun in den Rennsport (Swiss-Cups) einsteigen möchte oder nicht. Ich habe mich entschieden, eine Saison lang das Ganze mal "auszuprobieren" und, dies zusammen mit Guide Benjamin. Ich würde sagen, ein gutes Team. Gut, gesagt, getan. Das Team ist gebildet, Ju wird auch mitfahren. Sie wird ihre langjährige Erfahrung als "blindentechnischer Coach" weitergeben. Mit B werden wir das "Nachfahren" und auch Techniken üben, sodass die ersten Rennen, so hoffe ich, gut ausgehen werden. Anmerkung: Beim Ski-Rennsport, bitte korrigieren, wenn falsch, fährt die blinde oder sehbehinderte Person entweder auf Sicht oder akustisch nach. Beim akustischen Nachfahren trägt der Guide einen Lautsprecher auf dem Rücken und ist per Funk mit dem Athleten verbunden. Der / die Athlet/in fährt auf Ton in einer genauen Linie dem Guide nach. Ich weiss, es sich vorzustellen ist sehr schwierig und es ist auch in der Tat nicht einfach. Ich würde vorschlagen, Interessierte schauen sich mal Rennen der Paralympics an oder kommen doch einfach als Zuschauer an die Swiss-Cups. :-) OK. Nun, das Team steht, das erste Trainingsweekend auch schon. Bis Anfang November werden wir uns 3 Mal treffen, um das Training "süferli" zu beginnen. Es wird eine Herausforderung, ein Abenteuer oder wie man es auch immer bezeichnen möge. Es kann aber auch als Projekt betrachtet werden. Wenn ich so darüber nachdenke, ein tolles Projekt! Ein "Alpentraum", denn wir sind alle gerne in den Bergen und für mich geht somit ein langersehnter Wunsch in Erfüllung, nämlich soviel Freizeit wie möglich in den Bergen zu verbringen.

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